Gleich vorab ein herzliches Dankeschön an die vielen, vielen Gäste, die am Freitag, dem 15.November, der Einladung zur Lesung mit dem ehemaligen Strafverteidiger Veikko Bartel aus Potsdam gefolgt sind. Daraus spricht natürlich in erster Linie das große Interesse an einem der heikelsten Themen in einem Strafprozess, die Verteidigung in einem Mordfall, aber auch das Interesse an der breiten Veranstaltungspalette, die unser kleiner Verein zu bieten hat.
Die Vereinsmitglieder haben alles daran gesetzt, den 130 Kartenwünschen nachzukommen: So ganz in unserer Werkstattmanier – etwas improvisiert, aber immer voller Vorfreude und Herzlichkeit, gemeinsam mit unseren Gästen einen vielversprechenden Abend zu verbringen.
Wir erlebten mit Veikko Bartel einen charismatischen Menschen, den man sich als Strafverteidiger in seinen Plädoyers in 40 Mordfällen gut vorstellen kann. Kaum fassbar die einzelnen Fälle, in denen derart menschliche Abgründe sichtbar wurden, dass sie die Suche nach dem „Ort unbefleckter Reinheit“, den es nach Bartel in jedem auch noch so grausamen Menschen gibt, nicht einfach machen.
Das ist etwas für den zweiten, vielleicht auch dritten Blick, und zwar den in die mitgebrachten Bücher „Mörderinnen“ und „Mörder“, die zahlreich gekauft wurden und die Veikko Bartel im Anschluss an die Lesung signierte.
Die von ihm in lockerer Art dargelegten Einblicke in den Justizalltag waren interessant, amüsant und durch die Begleitung seiner Frau auch sehr persönlich, fast privat.
Auf all das hat sich das Publikum eingelassen, hat es doch Veikko Bartel verstanden, von Anfang an die Nähe zu diesem zu schaffen. Von großer Emotionalität waren seine musikalischen Beiträge, die Bezüge zum Gelesenen herstellten und auch eine Art Verarbeitung der z.T. sehr engen Beziehung , die er zu seinen Mandanten und Mandantinnen bzw. ihren Schicksalen aufgebaut hat.
In Gesprächen danach wurde aber auch deutlich, dass man sich noch mehr Geschichten hinter den Geschichten, v.a. die der Frauen, die zu Mörderinnen wurden, gewünscht hätte. – Vielleicht gelingt es uns, Veikko Bartel zu einer weiteren Lesung in etwas kleinerem Rahmen zu gewinnen, und damit einer noch größeren Einbeziehung der Fragen des Publikums zu dieser brisanten und spannenden Problematik. Und auch der Wunsch nach mehr Kostproben seiner Musik wurde geäußert. – Und ich kann schon mal sagen, auch das Interesse seinerseits daran ist schon signalisiert.
Diese Veranstaltung wurde im Zusammenwirken mit der Stadtbibliothek „G.E.Lessing“ Kamenz organisiert. Wir bedanken uns herzlich bei Marion Kutter für die Unterstützung bei der Werbung, beim Kartenverkauf und für die Spende zur Finanzierung der Aufwendungen.
Danke an Oliver Tschentscher, über den die Kontakte zum Autor geknüft worden sind und der uns mit Werbematerial, beim Kartendruck und beim Online-Verkauf unterstützte.
Und wieder gilt das Dankeschön allen engagierten Mitstreitern des Vereins, die vor, während und nach der Veranstaltung als eingespieltes Team für den erfolgreichen und schönen Abend sorgten: Carola Büttner, Angela und Peter Sondermann, Horst Stoklas,Thomas Wolf, Torsten Petasch, Sylvia Horn, Sebastian Schindler, Ina Neufeldt, Simone und Jan Kirschke, Anne Hasselbach, Franziska Schulze-Stocker und Sieglinde und Günter Tschentscher.
Nicht zu vergessen die spontane Lieferung von 50 Stühlen, die Manuel Terne bereitstellte, und den durch Sandro Gebler zur Verfügung gestellten Transporter. Danke.
– Sieglinde Tschentscher –